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27.07.2015
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So viel Arbeit
Nach dem Termin beim Notar sind wir gleich nochmal nach Brieselang gefahren. Schließlich haben wir die Absicht, jeden Schritt zu dokumentieren.
Das ist also unser “Wald”:
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Und mitten im “Wald” steht ein Häuschen; nein, eher eine Ruine! Der Eingang befindet sich auf der Rückseite und wenn man die Tür öffnet, kann man direkt in den Keller sehen - der Fußboden ist weggefault. Wenn es dämmert, fühlt man sich an Grimms “Hänsel und Gretel” erinnert. Ein gruseliges kleines Häuschen, nur dass die Lebkuchen fehlen:
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02.08.2015
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3 - 2 - 1 - MEINS
Der Notar arbeitet erfreulich schnell. Wir haben unverzüglich das Notaranderkonto genannt bekommen und umgehend gezahlt. Hier das Ergebnis:
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Das Bodengutachten haben wir in Auftrag gegeben und es liegt uns auch bereits vor. Der Gutachter hat drei Bohrungen vorgenommen, zwei der Bohnlöcher haben wir in unserem “Wald” auch schon gefunden.
Von nun an sind sowohl die Wochenenden als auch der Urlaub bzw. die Ferien verplant. Bei dem vielen Grünzeug weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Bis Ende September können wir keine Bäume fällen, weil dadurch brütende Tiere gestört werden könnten. Wir werden daher damit beginnen, das Gestrüpp weg zu machen und die Minibäumchen zu fällen. Nein, als Fällen kann man das eigentlich nicht bezeichnen, eher als Abschneiden. Warum Ahornbäume in Brieselang geschützt sind, ist mir völlig schleierhaft: DIE GIBT’S IN ALLEN GRÖßEN UND DIE WUCHERN, WIE UNKRAUT! Das Grundstück war zu DDR-Zeiten verpachtet; die Pächter sind allerdings direkt nach der Wende verschwunden und seither hat sich die Natur Stück für Stück ausgebreitet und sich alles zurückerobert. Mit Scheren und Astscheren rücken wir also der Natur zu Leibe. Am Ende der Arbeitswoche dokumentieren wir unseren Fortschritt. Zuerst haben wir uns im vorderen Bereich Zugang verschafft, damit wir nicht immer vom rechten Nachbargrundstück in unseren “Wald” müssen:
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Auf dem rechten Bild ist nun die alte Hütte zu erahnen. Im hinteren Teil haben wir mehrere Obstbäume entdeckt: einen Kirschbaum, einen Birnbaum, sowie mehrere Pflaumen- und Apfelbäume. Davon hatten wir immer geträumt. Also sofort alle Obstbäume mit Flatterband markiert, damit wir sie nicht aus Versehen fällen. Blätter, Reisig und Gestrüpp haben wir in Müllsäcke verpackt, damit der Wind nicht alles, was wir aufgeräumt haben wieder durcheinander pustet.
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09.08.2015
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Bei Außentemperaturen zwischen 30°C und 40°C ist es im “Wald” angenehm kühl. Ich hätte nicht erwartet, dass man das so deutlich merkt.
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18.08.2015
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22.08.2015
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Bodenschätze
Im Auto bleiben die Getränke eine Zeit lang schön kühl. So lange wir noch den Wald haben, stellen wir auch immer eine oder zwei Flaschen im Schatten der Ruine ab.
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Überall liegen Flaschen herum, die wir gesammelt und bereits einmal zum Glascontainer gefahren haben. Nun haben wir außerdem noch “Bodenschätze” entdeckt. Säckeweise wurde allerhand auf dem Grundstück vergraben. Die Ausgrabungen sind teilweise sehr unappetitlich. Vermoderte Dachpappe stinkt gewaltig und alte Schuhe, Kochtöpfe, ein Staubsauger und Verpackungen (mit und ohne gammligen Inhalt) haben wir auch geborgen. Da schon Schrottsammler da waren, sind wir dazu übergegangen, die Stoffe vorzusortieren.
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30.08.2015
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Der Vermesser war da
Vor ein paar Tagen sind hier Leute mit Warnwesten herumgeschlichen, die sahen hochoffiziell aus. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Vermesser handelte, die von den Leuten beauftragt wurden, die das Grundstück nebenan gekauft haben. Obwohl wir seit einem Monat quasi jede freie Minute in Brieselang verbringen, sind uns die rechten Nachbarn noch nie begegnet. Aber den Vermesser haben sie schon in die Spur geschickt. Da auch wir einen Lageplan benötigen, haben wir die Vermesser gefragt, ob sie nicht gleich unser Grundstück mitvermessen wollen, wenn sie schon mal da sind. Ich habe ein Auftragsformular ausgefüllt und unterschrieben und nun nehmen die Dinge ihren Lauf.
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05.09.2015
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13.09.2015
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20.09.2015
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Papiere und Kosten
Der Lageplan ist angekommen - samt Rechnung. Über Maklerprovision, Grunderwerbssteuern und Notargebühren liest man auf allen einschlägigen Seiten etwas. Es kommen jedoch noch jede Menge Folgekosten auf den Grundstückskäufer zu, auf die man gar nicht kommt (komische Formulierung - aber mir fällt nichts besseres ein). Als die Dame von der Finanzierungsfirma sagte, man sollte mit Nebenkosten in Höhe von 25% des Kaufpreises rechnen, konnten wir uns das gar nicht vorstellen. Wenn das aber so weiter geht, wird sie wohl Recht behalten. Da gibt es kleine Beträge wie z.B. für die Bodenrichtwertermittlung (es gibt nämlich einen Unterschied zwischen dem Preis, den der Verkäufer verlangt und dem tatsächlichen Wert des Grundstücks), mittlere und richtig große Posten, bspw. für das Bodengutachten. Wir ziehen uns schonmal warm an.
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27.09.2015
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Wir haben jetzt einen kleinen Aluschuppen, damit wir die Werkzeuge nicht immer hin- und herfahren müssen. Er steht im vorderen Bereich und ist somit zumindest theoretisch vom Nachbarn zu sehen. Unbefugte sollen damit rechnen müssen, beobachtet zu werden.
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Die Firma Dowideit aus Wustermark kommt in den nächsten Tagen vorbei und entsorgt unseren Grünschnitt. Erst wollten wir einen Container aufstellen lassen (das haben wir bei einer Bekannten gesehen), die Firma schlug dann jedoch vor, den Grünschnitt mit einem Lkw abfahren zu lassen, wodurch wir die 80 Euronen für die Containeraufstellung sparen würden. Außerdem hat der Lkw einen Bagger und lädt den Grünschnitt selbt auf und presst alles gleich zusammen. Das spart Geld und Arbeit.
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04.10.2015
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Vergangene Woche haben wir für die genehmigungspflichtigen Bäume eine Fällgenehmigung beantragt. Seit dem 01.10. dürfen wir nun auch größere Bäume fällen, die nicht genehmigungspflichtig sind. Der Zufall hat uns jemanden vorbei geschickt, der Bäume gegen Holz fällen würde. Er hat auch schon losgelegt, die ersten Bäume sind gefällt. Das erspart uns eine Menge Arbeit. Wir müssen nur die Äste, die er nicht brauchen kann, aufschichten. Unser Geästhaufen wächst nun wieder sehr schnell an.
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Der Holzfäller ist klasse. Er hat hinten angefangen, die kleinen Bäume zu fällen. Wir waren das ganze Wochenende damit beschäftigt, das Geäst nach vorn zu schleppen. Nachdem sich eine Freundin die Obstbäume im hinteren Bereich angesehen und festgestellt hat, dass sie krank und voller Parasiten sind, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, sie doch zu fällen und lieber neue zu pflanzen. Ich habe von den linken Nachbarn einen Bauhelm bekommen, den ich trage, wenn ich unter der riesigen Birne arbeite. Tobias wollte nun im hinteren Bereich einen Baum fällen. Ich gab ihm den Helm; ich glaube den fand er recht uncool. Er setzte ihn auf. Ich wies darauf hin, dass der Helm zu locker war..... Tobias sägte an einem Baum herum, der Helm rutschte von seinem Kopf und ein Apfel fiel - und traf! Eine Szene wie aus einem Comic! Tobias weiß jetzt, dass es gelegentlich nicht schaden kann, auf Mama zu hören.
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01.11.2015
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Der linke Nachbar “is not amused”: Die Gemeinde hat ihm ein paar junge Ahornbäumchen vor die Nase gesetzt, die ihm jede Menge Laub und Schatten bescheren werden... Dabei hatte er sich so gefreut, dass wir unserem Wald zu Leibe rücken und er dann mehr Sonne genießen kann. Wir sind bisher verschont geblieben. Vermutlich will die Gemeinde nicht riskieren, dass die jungen Bäumchen irgendeinem Baufahrzeug zum Opfer fallen. Da wir den großen Walnussbaum erhalten wollen (und müssen) geht der Kelch vielleicht an uns vorüber.
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Man kann jetzt schon bis zur hinteren Grundstücksgrenze sehen; und vorn wächst der Haufen mit dem Geäst.
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14.11.2015
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Für die Bauvoranfrage waren wir zu einem Termin in einem Ingenieurbüro in Bernau. Wir würden ja gern zwei Bungalows auf dem Grundstück bauen lassen. Es ist aber nicht sicher, ob die Behörden da mitspielen. Eine Zweite-Reihe-Bebauung ist nicht überall zulässig. Ich musste dazu meine Vorstellungen zu Papier bringen und habe zwei Grundrisse gezeichnet. Es gibt dafür ein recht brauchbares Shareware-Programm. Der Ingenieur fand die Entwürfe gar nicht schlecht. Habe ich meinen Beruf verfehlt? Hätte ich vielleicht doch Architektur studieren sollen?
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“Wir haben fertig.” Für die Bäume, die jetzt noch stehen brauchen wir die Fällgenehmigung. Die Mitarbeiterin der Gemeinde hat angerufen und einen Termin für den 27.01.2016 vereinbart. Dann wird es knapp, da am 01.03. wieder die Brutzeit startet, in der nicht gefällt werden darf.
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27.01.2016
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Der Vorort-Termin mit einer Mitarbeiterin der Gemeinde hat heute stattgefunden. Wir dürfen fast alle Bäume fällen. Die Walnuss bleibt stehen sowie links vorn und rechts hinten je ein Ahorn. Selbstverständlich lassen wir den linken Nachbarn auch den Flieder vor dem Fenster, den sie so schön finden.
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04.02.2016
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Am vergangenen Wochenende habe ich bereits online gesehen, dass unsere Bauvoranfrage positiv beschieden wurde. Heute ist der Bescheid eingegangen. Er wurde an Tobias’ Geburtstag erlassen. Wir haben sogleich den Vorbehalt aus unsren Bauverträgen streichen lassen. Herr Müller ist nun nicht mehr für uns zuständig :( Nun müssen wir die Finanzierung klären und der Ingenieur muss die Feinheiten in die beiden Grundrisse einpflegen. Mit der Checkliste, die die Baufirma uns gegeben hat, sind wir auch noch nicht fertig.
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17.02.2016
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Das war anstrengend heute: Um 10:00 Uhr haben wir uns in Potsdam bei der Finanzierungsberaterin eingefunden und um 15:00 Uhr hatten wir den Termin mit dem Planer in Bernau. Wir wären zwar dazwischen gern noch nach Brieselang gefahren, aber die Zugverbindung von Potsdam aus ist so schlecht, dass wir in Brieselang nur 20 Minuten Aufenthalt gehabt hätten. Um den Antrag bei der Bank stellen zu können, benötigen wir noch ein paar Unterlagen, die schon beantragt sind und ein Kfw70-Gutachten. Die Kfw70 Kredite laufen am 31.03. aus, es muss also schnell gehen.
Der Planer in Bernau ist mit uns noch einmal die Grundrisse durchgegangen und übersendet uns in den nächsten Tagen die fertige Planung.
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26.02.2016
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Unser Wald ist weg!
Auch die schreckliche Lärche! Der Baumfäller hat angerufen und mitgeteilt, dass er alles genehmigten Fällungen vorgenommen hat. Er möchte sich in den nächsten Tagen noch etwas Metall von der Ruine nehmen, und dann können die Abrissarbeiten in Auftrag gegeben werden. Für die Bodenarbeiten haben wir drei Angebote eingeholt. Erwartungsgemäß ist die Firma Dowideit aus Wustermark die günstigste. Ein Angebot war zunächst sehr verlockend, einfach unschlabar. Als wir es jedoch schriftlich wollten, hat sich der Preis VERDREIFACHT! Das lässt sich auch nicht mit Mehrwertsteuern erklären. Ganz offensichtlich wollte die Firma uns an sich binden, und dann wäre der Preis durch unvorhersehbare Umstände gestiegen.
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